Inter­view mit Herrn Poli­zei­haupt­kom­mis­sar Kamphausen

Erin­nert ihr euch noch an unse­ren Arti­kel Eichen­post Online erhält Brief von der Poli­zei? Falls nicht fin­det ihr hier den Link dazu. In die­sem Arti­kel haben wir euch den Brief von Herrn Poli­zei­haupt­kom­mi­sar Kamph­au­sen vor­ge­stellt, den er uns als Ant­wort auf unse­re Inter­view-Anfra­ge geschrie­ben hat.

Am Frei­tag, den 23. April war es nun soweit 😊 Herz­li­chen Dank für das Inter­view mit Ihnen Herr Kamph­au­sen! Toll was wir alles über Sie und ihren Beruf erfah­ren durften!

Und nun viel Spaß beim Ansehen!

Vor­ab hat­ten wir Herrn Kamph­au­sen unse­re Fra­gen zuge­schickt und sei­ne Ant­wor­ten dar­auf könnt ihr hier ger­ne auch noch ein­mal nachlesen:

War­um woll­ten Sie Poli­zist werden?

Der Poli­zei­be­ruf ist sehr abwechs­lungs­reich und nie lang­wei­lig. Mich hat es als Pfad­fin­der auch immer gereizt einen Beruf zu haben wo Team­ar­beit wich­tig ist. De Poli­zei bie­tet vie­le unter­schied­li­che Arbeits­be­rei­che und man kann sich immer ver­än­dern. Aber am meis­ten hat mich die Team­ar­beit gereizt und für ande­re Men­schen da zu sein. Der Poli­zist, Dein Freund und Hel­fer… Da ist was dran.

Was war ihr Berufs­wunsch als Kind?

Als ich in Eurem Alter war, hat­te ich noch kei­nen Berufs­wunsch. Zu mei­ner Zeit, ich bin ja schon ein wenig älter als ihr, war es das Tolls­te nach den Haus­auf­ga­ben mit den Freun­den auf den Aben­teu­er­spiel­platz zu gehen.

Wel­chen Schul­ab­schluss braucht man um Poli­zist zu werden?

Der ein­fachs­te Weg ist, wenn Ihr in der Schu­le flei­ßig seid und das Abitur macht. Dann könnt Ihr Euch direkt bei der Poli­zei bewerben…

Wie wird man Polizist?

Ihr meint die Aus­bil­dung? Die dau­ert drei Jah­re und wech­selt immer zwi­schen drei Bau­stei­nen. Man ist abwech­selnd an der Fach­hoch­schu­le, an der Poli­zei­schu­le und in den Poli­zei­be­hör­den zu den Prak­ti­ka. An der Fach­hoch­schu­le haben wir die gan­zen Geset­ze „gebüf­felt“ und vie­le Klau­su­ren geschrie­ben. Dann ging es wei­ter zu Poli­zei­schu­le. Dort haben wir dann spie­le­risch die prak­ti­sche Poli­zei­ar­beit gelernt, wie man zum Bei­spiel einen Unfall auf­nimmt. Danach geht es in das Prak­ti­kum in die Poli­zei­be­hör­den. Rich­tig ech­te Poli­zei­ar­beit, natür­lich mit Hil­fe der fer­tig aus­ge­bil­de­ten Poli­zis­ten. Das ers­te Prak­ti­kum ist das Span­nends­te. Man trägt zum ers­ten Mal Uni­form und fährt in einem Strei­fen­wa­gen. Alle Men­schen schau­en wenn die Poli­zei vorbeifährt…

Tra­gen Sie eine Waffe?

Zu einem Poli­zis­ten gehört auch die Dienst­waf­fe. Die­se tra­ge ich immer wenn ich im Dienst bin und ich muss damit auch regel­mä­ßig Schie­ßen üben. 

Wie sieht ihr Berufs­all­tag aus?

Ich durf­te bei der Poli­zei schon vie­le unter­schied­li­che Sta­tio­nen durch­lau­fen. Seit Sep­tem­ber 2019 bin ich nun Euer Ver­kehrs­po­li­zist für Meer­busch. Ich mache mit Euch die Rad­fahr­aus­bil­dung. Ich besu­che die Vor­schul­kin­der in den Kin­der­gär­ten. Wenn Ihr in der 5. Klas­se seid, besu­che ich Euch wie­der mit dem Ver­kehrs­quiz und der Akti­on Toter Win­kel, die wir gemein­sam mit der Feu­er­wehr durch­füh­ren. Spä­ter besu­che ich Euch wie­der wenn Ihr Euren Füh­rer­schein macht und wir dis­ku­tie­ren dann über die Gefah­ren beim Auto­fah­ren. Wenn Ihr Feri­en habt, besu­che ich Fort­bil­dun­gen oder unter­stüt­ze die Kol­le­gen. Es wird also nie langweilig.

Was macht Ihnen am meis­ten Spaß in ihrem Beruf?

Ganz ehr­lich… Mit Euch und allen ande­ren Kin­dern, arbei­ten zu dür­fen. Nor­ma­ler­wei­se kommt die Poli­zei wenn es Pro­ble­me gibt. Euch ver­su­che ich aber auf den Stra­ßen­ver­kehr vor­zu­be­rei­ten BEVOR etwas pas­siert. Das ist ein tol­ler Job. Euch ein wenig auf den Weg in den Stra­ßen­ver­kehr zu begleiten.

Was war das Span­nends­te, dass Sie in ihrem Beruf erlebt haben?

In einem Nacht­dienst beka­men mein Kol­le­gen und ich den Ein­satz zu einer Apo­the­ke zu fah­ren, weil dort gera­de ein­ge­bro­chen wird. Wir haben die Ein­bre­cher dann auch wirk­lich auf „fri­scher Tat“ ertappt, fest­ge­nom­men und in das Gefäng­nis gebracht.

Was war das Lus­tigs­te, dass Sie in ihrem Beruf erlebt haben?

Das war auch ein Nacht­dienst. Ich war da noch ein ganz jun­ger uner­fah­re­ner Kol­le­ge und wir muss­ten zu einer älte­ren Dame. Sie war ver­wirrt und konn­te nicht schla­fen weil Sie immer wie­der Geis­ter an Ihrem Bett gese­hen hat. Sie war sehr froh als wir da waren. Mein Kol­le­ge ging durch die Woh­nung und ent­deck­te einen Stoff­ti­ger (Stoff­tier) auf dem Sofa. Er schmiss sich auf den Tiger „kämpf­te“ mit Ihm und rann­te mit ihm aus der Woh­nung. Ich war so ver­blüfft, dass ich nicht wuss­te was ich sagen soll­te. Einen Augen­blick spä­ter kamer wie­der rein, schau­te die älte­re Dame an und for­der­te Sie auf ihre Haus­schu­he aus­zu­zie­hen und rann­te mit die­sen laut schimp­fend auch wie­der aus der Woh­nung. Dann kam er völ­lig ernst wie­der rein und sag­te: „So Frau Mül­ler, ich habe jetzt alle Geis­ter gefan­gen, nach drau­ßen gebracht und habe denen ver­bo­ten, wie­der hier rein zu kom­men“. Die älte­re Dame bedank­te sich höf­lich und ging beru­higt schla­fen…
Im Strei­fen­wa­gen frag­te ich Ihn, war­um der die­se älte­re Dame so ver­äp­pelt hat… Da sag­te er: „Ralf, manch­mal muss man selt­sa­me Wege gehen um die Men­schen zu beru­hi­gen. Die­se älte­re Dame schläft jetzt ganz bestimmt beru­higt und tief und fest“   Er hat­te Recht… 

Fah­ren sie auch manch­mal Streifenwagen?

Ja klar… Wenn Ihr Feri­en habt, arbei­te ich bei den Kol­le­gen mit weil ich lei­der nicht so viel Urlaub habe, wie Ihr Ferien.

Haben Sie schon ein­mal jeman­den ver­haf­tet? Wenn JA, warum?

Ja, ich habe schon Eini­ge ver­haf­tet. Ein­bre­cher, Laden­die­be, Ran­da­lie­rer usw. Aber wenn die Poli­zei Men­schen ver­haf­tet, ist das immer nur solan­ge bis ein Rich­ter ent­schei­det, ob die­se Men­schen im Gefäng­nis blei­ben, oder wie­der nach Hau­se dür­fen. Man­che Men­schen ver­haf­ten wir auch für eine Nacht, wenn Sie zu viel getrun­ken haben. Am nächs­ten Mor­gen dür­fen die dann wie­der nach Hau­se gehen.

Was ist ihr Lieblingsessen?

Uiii… Auch wenn ich mich als Poli­zist gesund ernäh­ren muss, esse ich sehr ger­ne Piz­za und als Nach­tisch Kinderriegel…

Was hat sich seit Covid-19 an ihrer Arbeit geän­dert oder ist schwieriger…geworden?

Nun ja… Die­se Pan­de­mie hat auch bei uns eini­ges ver­än­dert. Wir durf­ten lan­ge nicht mit Euch die Fahr­rad­aus­bil­dung machen. Ihr wart zu Hau­se. In die­ser Zeit haben mei­ne Kol­le­gen und ich eini­ge Fil­me gedreht damit Ihr mit Euren Eltern die Fahr­rad­aus­bil­dung zu Hau­se üben könnt, wenn Ihr Euch die Fil­me anschaut. Mit den älte­ren Schü­lern haben wir online Unter­richt gemacht. Ins­ge­samt ist es eine schwie­ri­ge Zeit, aber wir müs­sen das Bes­te draus machen!

Was sind ihre Hobbies?

Im Win­ter fah­re ich ger­ne Ski… Ich fah­re sehr ger­ne Fahr­rad. Ich habe ein Renn­rad mit dem ich schon mal Aus­flü­ge von bis zu 160 Kilo­me­ter an einem Tag mache. Ich bin ger­ne drau­ßen in der Natur mit mei­nem tol­len Hund Leon. Ich habe ein Wohn­mo­bil und rei­se ger­ne mit Leon zur­zeit durch Deutsch­land, wenn es erlaubt ist. Er freut sich immer sehr wenn er neue Gegen­den erschnüf­feln kann.

Was lesen sie gerne?

Ich gebe zu, dass ich nicht so viel lese weil wir dienst­lich immer viel zu lesen haben. Wenn ich mal dazu kom­me, lese ich ger­ne Rei­se­be­rich­te um mei­nen nächs­ten Urlaub zu planen.

Gibt es noch etwas, das Sie unse­ren Lesern und Lese­rin­nen sagen wollen?

Ich fin­de es ganz toll, dass Ihr eine Schü­ler­zei­tung habt und regel­mä­ßig berich­tet. Ich wün­sche mir, dass ganz vie­le Eltern die­se Online-Zei­tung so wie ich abon­nie­ren und jedes Mal infor­miert wer­den wenn es neue span­nen­de oder wit­zi­ge Berich­te gibt.

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4 Gedanken zu “Inter­view mit Herrn Poli­zei­haupt­kom­mis­sar Kamphausen

  1. Lie­bes Eichen­post-Team, ein ganz tol­les Inter­view — lie­ben Dank dafür! Ihr habt wirk­lich inter­es­san­te Fra­gen gestellt, auf die Herr Kamph­au­sen sehr authen­tisch und sym­pa­thisch geant­wor­tet hat! Es pas­siert nicht alle Tage, dass man einen Poli­zis­ten „aus der Nähe“ betrach­ten und ken­nen ler­nen kann. Dies ist Euch her­vor­ra­gend gelun­gen. Wir haben Glück, einen so net­ten Poli­zis­ten wie Herrn Kamph­au­sen für die Ver­kehrs­er­zie­hung an der Eichen­dorff-Schu­le zu haben! Auch an ihn herz­li­chen Dank für sei­ne Offen­heit und sein wert­vol­les Enga­ge­ment für unse­re Schule.

  2. Wirk­lich ein sehr tol­les Inter­view! Es hat mir gut gefal­len. Ich dach­te immer, Poli­zis­ten wären total ernst und könn­ten nicht lachen und lächeln. Aber das kön­nen sie doch!
    Dan­ke an:
    Amelie!
    Tristan!
    Frau Grützmacher!
    Herr Kamphausen!
    Es waren tol­le Fra­gen, die mich schon immer inter­es­siert haben. Jetzt habe ich sie beantwortet.

  3. Hal­lo Ihr Lie­ben! Toll habt Ihr das mit Frau Grütz­ma­cher gemacht. Ich habe mir das mit Ver­gnü­gen ange­guckt. 🙂 Lie­be Grü­ße von Frau Diegel

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